Gemeindetage 2001 - Rückblick (1)

Teil 1  -   Teil 2

Samstag, 03.02. Eröffnung der Gemeindetage während der Vorabendmesse, die von Pfarrer Guttmann und Pater Kurt Kasper zelebriert wurde; Predigt von Pater Kasper, in der er die Frage nach einer offenen und lebendigen Gemeinde aufnahm - dabei nannte er drei Sehnsüchte als kennzeichnend: Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Frieden, Sehnsucht nach Gemeinschaft und Sehnsucht nach Sinn; im Anschluss an die Heilige Messe fand eine erste Diskussionsrunde im Gemeindehaus statt - es ging um die offene und lebendige Gemeinde:
Wie gehen wir auf andere zu? Welche "Chancen" haben Neuzugezogene? Wie bringe ich mich mit meinen Fähigkeiten in die Gemeinschaft ein, was kann ich von anderen erwarten?
Eigentlich sind es doch immer dieselben, die etwas tun, ist das also eine lebendige Gemeinde? Zu einer Gemeinde gehören genau so die stillen Beter und Gläubigen! Ganz wichtig ist die persönliche Ansprache. Der Weg ist das Ziel.
Eine spannende Runde, in die auch neue Gesichter hineinfanden!
 
Plakat Die Gedanken, Thesen und Aussagen der Diskussion wurden stichwortartig notiert und am Schluss auf ein Plakat geklebt.
   
Diskussionsrunde Diskussionsrunde
Pater Kasper (li) im Gespräch mit Gemeindemitgliedern Pfarrer Guttmann und Pater Kasper
   
Sonntag,
04.02.
Der Sonntag stand im Zeichen der Familie, Kinder und der Jugendlichen.
Das Hochamt um 10.00 Uhr wurde als  Familien- und Kindermesse zum Thema "Glauben weitergeben in der Familie" gefeiert. Die musikalische Gestaltung übernahm der Ellerauer Chor "Musenkuss".
Im Anschluss folgte eine Gesprächsfortführung beim Sonntagsbrunch im Pfarrsaal.
Ab 14.00 Uhr trafen sich dann die neuen Firmlinge und Katecheten. Nach mehreren Kennlernrunden wurde auch gleich inhaltlich gearbeitet: in Kleingruppen entwarf zunächst jeder für sich eine "Gemeinschaftpyramide" - die vier unteren Steine bildeten das Fundament. Die Firmlinge sollten hier Begriffe eintragen, die sie für eine Gemeinschaft als grundlegend wichtig erachten. In einem zweiten Schritt taten sich immer zwei Firmlinge zusammen und sollten aus den einzelnen Pyramiden eine gemeinsame bauen. Zum Schluss baute die gesamte Gruppe eine gemeinsame Pyramide. Dabei wurde lange diskutiert, welche Wert für eine Gemeinschaft nun grundlegend seien: Offenheit, Regeln einzuhalten, verzeihen können, Flexibilität und Echtheit gehörten u.a mit zu den Basisbausteinen. 
Nach getaner Arbeit gabs dann noch lecker Pizza.
Um 18.00 Uhr feierte Pater Kasper mit den Firmlingen eine Jugendmesse, in der zum Ausdruck kam, dass es neben dem Rahmen, den die Amtskirche schafft, auf jeden Einzelnen ankommt, damit der Rahmen mit Leben ausgefüllt werden kann. Zudem gab Pater Kasper viele Erklärungen dazu, was einzelne Gebete während der Eucharistiefeier bedeuten und was bei der Wandlung geschieht. 
Zum Abschluss des Abends gabs dann noch ein Video: Der Club der Toten Dichter stand auf dem Programm.
   
Montag,
05.02.
Das Thema des Montags lautete "Kirche in der Kritik - kann ich mit dieser Kirche leben?"
Der Tag begann um 09.00 Uhr mit einer Heilige Messe mit Predigt zum Thema, in deren Anschluss eine Diskussion stattfand.
Für die Jugendlichen war ab 18.00 Uhr Jugendtreff, zu dem es auch Abendbrot gab.
Themenschwerpunkt bildete dann um 19.30 Uhr noch einmal ein Wortgottesdienst mit Predigt zum Thema des heutigen Tages. Anschließend kamen Interessierte im Gemeindehaus zu einer Dikussionsrunde zusammen. Mit dem Abendgebt um 22.00 Uhr wurde der Tag abgeschlossen.
   
Dienstag,
06.02.
"Verantwortung für den Nächsten - Dienst am Nächsten" - so lautete das Thema des Dienstags.
Um 6.00 Uhr begannen einige Unerschütterliche mit einer Frühschicht, in deren Mittelpunkt das Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut auf dem Acker (Mt 13,24-30) stand. Bis zur Ernte müssen Unkraut und Weizen nebeneinander wachsen, eine Säuberungsaktion vorher würde nur Schaden anrichten. Und so ist es auch bei uns: bis zum Gericht Gottes wird auch Gutes und Schlechtes nebeneinander existieren - in unserer Welt und in uns selbst. Mit unseren gegenseitigen Verurteilungen und Ausgrenzungen überschreiten wir unsere Kompetenz und nehmen einander die Chancen zu Umkehr und zum Neuanfang.
Im Anschluss an diese Frühschicht gabs dann noch ein leckeres Frühstück.
Um 9.00 Uhr hielt Pater Kasper dann Heilige Messe mit einer Predigt zum Tagesthema. Dem folgte eine Möglichkeit zum Gespräch.
Aber auch die Kinder werden mit in die Gemeindetage einbezogen: Pater Kasper besuchte heute den Kindegarten.
Der Abend begann dann um 18.00 Uhr mit dem Jugendtreff. Ein Kurzfilm aus dem Jahre 1996, in dem Jesus auf die Erde zurückkehrt und als Anhalter von einem Autofahrer mitgenommen wird, der letztendlich aber gar nichts von ihm wissen will, st der Aufhänger an eine lebhafte Diskussion: Welche Rolle spielen Glaube und Kirche in der heutigen Zeit? Kann etwas, das 2000 jahre alt ist, heute noch Menschen begeistern? Welchen Einfluss hat möglicherweise die Politik auf das Ansehen von Kirche? Aber auch: Welches Bild vermittelt Kirche von sich selbst? Sind viele Aussagen des Papstes (auch wenn sie nicht offizielle Lehre sind) nicht abschreckend für junge Leute? Dennoch: Glaube, nicht nur der an Gott, gehört zu unserem Leben.
Um 19.30 Uhr wurde dann ein Wortgottesdienst mit einer interessanten und provokanten Predigt von Pater Kurt Kasper gehalten: manches, an dem man sich stoßen konnte, aber auch ein wunderbares Bild von Kirche: sie sollte keine Pyramide mehr sein, in der nur hierarchische Strukturen zählen, sondern ein Kreis, in deren Mitte Jesus Christus steht. Dabei kann mancher Bischof vielleicht weiter von der Mitte weg sein als viele sonstige Menschen.
In einer lebhaften Diskussionsrunde wurden die Gedanken der Predigt fortgesetzt.
 
Alt und jung
 
Eine lebhafte Runde,...
Alt und jung
 
...in der jung und alt...
   
Alt und jung
 
...nebeneinander diskutierten.
Gäste
 
Auch Gäste anderer Gemeinden waren zu Gast.
   

Der Abend endete mit einer Liebeslyrik-Lesung, in der Salomos "Hohes Lied" einen mediativen Tagesausklang bereitete.

   
Teil 2